Südfrankreich 2002

Im Oktober 2002 zogen die letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Jahres den Kobi und mich und ein paar Gäste (als da wären die Anke, die Kitty und der Fex nebst Lena und die Anja und der Ulf nebst Lydia) mal wieder zu einer Clubfahrt nach Südfrankreich. Treffpunkt war im Geiertal, wo im Sektor Vasenzirkus gleich mehrere Seillängen im Schwierigkeitsgrad Le Genüss gepunktet wurden. Die "Biotonne" war leider den ganzen Tag besetzt, aber die linke Blumenvase wurde bezwungen. Auf dem einzigen geöffneten Zeltplatz im Tal, ca. 5km vor Rozendorf, war Feuern erlaubt und so haben wir lange gemütliche Abende am Ufer der Tarn verbracht.

Danach ging es weiter nach Russan, wo der im Oktober gemächlich dahinströmende Fluss während des Sommerhochwassers ganz schön gewütet haben muss. Die Anfahrt auf das Hochplateau endet ca. eine halbe Stunde Fußmarsch vor den Wänden an einer Kette. Diese wurde unter dem Deckmantel des Naturschutzes höchstwahrscheinlich von der örtlichen Jagdlobby installiert, um das Wild vor den Kletterern zu schützen. Diese würden es nur unnötig aufschrecken. Am Fels angekommen, wird man aber mit abwechslungsreichen Klettereien bei korsischer Einstufung und in landschaftlich schöner Umgebung belohnt. Schade, dass man zum Baden jetzt wieder so weit hinunterlaufen muss. Nur der eine halbe Stunde entfernte, sehr einsam gelegene Parkplatz lässt manchmal etwas Nervosität aufkommen, aber alles ging gut.

Die nächsten Tage haben wir in verschiedenen Gebieten der Alpillen verbracht. Da dies ebenfalls Schwemmland war, gab es eine außergewöhnlich hohe Population der gemeinen europäischen Stechmücke. Zudem war es den ganzen Tag fast windstill. Die zahlreichen versuchten Abwehrmittel (Aufenthalt ausschließlich in brütend heißer Sonne, Alkoholmissbrauch, Kettenrauchen usw.) blieben allesamt erfolglos. Das Klettern aber, ob nun in St-Rémy oder Fontvieille, ist vom Allerfeinsten. Ein Highlight war zweifellos der Besuch der Cathedrale d'Images in Baux-de-Provence (Thema 2002 war China, beim nächsten Mal Pullover mitnehmen!).

Über Buoux (Sektor Speck) ging es zum Abschluss noch nach Montmirail. Ganz provencialisch hatten alle Campingplätze schon geschlossen, obwohl sie als offen ausgewiesen waren. So haben wir viel Geld gespart und konnten bei der traditionellen Dégustation in Gigondas mehr Wein kaufen. Als absoluter Favorit hat sich der 99er Chateau de Montmirail herausgestellt, welcher dann von allen kistenweise gebunkert wurde. Böse Zungen behaupten, am Ende dieser Verkostung kauft man alles, aber das stimmt nicht. Zu Klettern gibt es natürlich genug in Montmirail und am Abend tut es auch schon mal der Kanisterwein aus der Kooperative. Er stimmt zumindest sehr sangesfreudig.

Auf der Heimfahrt haben wir noch einen halben Tag in Buis-les-Baronnies zum Klettern und zum Baden halt gemacht und genau dort werde ich im Frühjahr 2003 meinen Osterurlaub beginnen.

© Paulaner

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