Anfang Juni 2005 war ich Ralle auf seiner Baustelle in Lissabon besuchen. Wir wollten nicht einfach nur in die Sportklettergebiete sondern den westlichsten Gipfel Europas – die 150m hohe im Meer stehende Praia da Ursa besteigen. Trotz intensiver Recherchen unter den Locals hatte Ralle ausser einer Internetadresse nicht viel herausgefunden. Ausgrüstet mit dieser Skizze machten wir uns ob der Schwierigkeiten keine Gedanken. Interessenten finden noch etwas mehr unter www.socurtir.com/caboroca.html.

Auch beim Abstieg von den Klippen ahnten wir noch nichts von den bevorstehenden Problemen.

Beim näheren Betrachten erschienen uns die 2 linken Routen nicht so recht kletterbar, genauso genommen der Einstieg und die lange Querung – also entschieden wir uns für den Normalweg. Was „entrada para escada, pela esquerda“ bedeutet wussten wir nicht – aber UIAA V – das sollte gehen.
Erst als es losgehen sollte merkten wir, dass wir vergessen hatten, uns über die ersten 4m Gedanken zu machen. Die mussten nämlich aus dem Meer über einen nassen Überhang bis zum Beginn der Leiter überwunden werden.
Was macht da der Sachse ? Baustelle natürlich. Erster Versuch. Ich gehe über scharfen Fels an die Wand, Ralle folgt, steigt auf mich, es drängt gewaltig nach draußen, die erste Welle badet mich. Ralle fehlt noch viel bis zur Leiter. Also vorerst zurück und Lagebesprechung.

So schnell geben wir nicht auf. Zweiter Versuch. Diesmal werde ich von einer größeren Welle richtiggehend weggespült und wir tragen Schürfungen davon. Irgendetwas machen wir falsch.

Vom Festland sieht das gar nicht so schlimm aus. Noch ein Versuch. Mit voller Kraft.

Doch es klappt wieder nicht und so geben wir uns wohl oder übel klitschnass geschlagen.

Das es auch angenehmer geht zeigt dann das Sportklettergebiet bei Cascais vor Ralles Haustür.

© Ali