Die vormittägliche Bergfahrt über den elektrischen Stuhl ließen Glatze und mir - wahrscheinlich auch allen anderen - das Bierchen schmecken. Glatze organisierte uns zwei Unmotivierten für den Nachmittag noch einen schönen Nachstieg bei Andy. Er hatte sich für den Smaik überreden lassen.

Gesagt, getan... Andy hatte ziemlich schnell festgestellt, dass der Rohnspitzlerweg für ihn zu ungesichert war, während der nicht so schöne Schwefelbrüderweg auf Anhieb gelang. Große Namen ließen mich aufhorchen. Mögliche Erstbegehungen in Adr zu finden, ist nicht schwer. Aber an einem speziellen Gipfel? Wieder unten angekommen, wurde der Berg untersucht. Mir fiel auf, dass die schmale Ostseite noch frei war. Risslos hat sie sich den Klassikern nicht angeboten und bei der (Wand-)Resterschließung ist sie bis jetzt noch durchgefallen. Na gut, vielleicht kommt man ja noch mal hierher...vorerst Projekt- oder besser Wunschstatus.

Üwchen und Glatze hatten sich die größte Kletterlust vor meinem Ankommen in drei Tagen abgeklettert. Jetzt konnte ein Tag am Projekt folgen. Mit Ringen, Schlagzeug und genügend Verpflegung zogen wir zum Smaik. Wir teilten die ca. 20m hohe Wand in Abschnitte ein und hatten auch eine Idee über den Wegverlauf. Am ersten Tag wurden zwei Ringe in die Wand gewoizt (umgangssprachlich: geschlagen). Diese ersten acht Meter sind zwar sehr gut gesichert (es liegt zusätzlich noch eine Sanduhr), dennoch hatte mich die relativ schwere Kletterei überrascht. Was wird das erst in der griffarmen Zone? Der Fels gestattet fast keine Ruhepunkte und es ist klar, dass die Schwierigkeit nach dem zweiten Ring kommen wird.

Zwei Tage später, wir hatten uns inzwischen eine Jahreserste im Dreigestirn geholt, standen wir wieder am Einstieg. Bis zum 2.Ring lief es wie geschmiert. Nun folgte ein Quergang, der auf den ersten Blick für den verwöhnten Achtersteiger nicht machbar aussah. Im zweiten Versuch war’s geglückt, die Freude dementsprechend groß. Eine ziemlich definierte Kletterei, bei der man ganz gut stehen sollte, wurde verlangt. Die nach der Schlüsselstelle folgende Kletterei war wesentlich einfacher. Am Beginn einer runden Kante wurde der dritte Ring geschlagen. Der Ausstieg ist im mittleren siebenten Grad sehr moderat zu „bekommen“. Glatze als Seilzweiter hatte an der schweren Stelle eine etwas gängigere Lösung entdeckt. Daraufhin war Üwchen so beflügelt, dass er im Nachstieg ohne Probleme hinaufstieg und den Weg auf VIIIb (ab-)stufte.

Das Resumee: Es gibt am Smaik nunmehr drei Klubwege. Das war das ausgemachte Ziel der Aktion. Es ist kein Adrspacher Markstein geworden, aber ein Weg, der aufgrund seiner risslosen Erscheinung am Rissruhetag für etwas Abwechslung sorgen kann. Weiteren Kletterklubwegerstbegehungsaspiranten sei gesagt, dass es von unserem 2. Ring für etwas mehr Kletterkunst direkt auf einem neuen Weg nach oben gehen könnte.

Na dann Smaik Heil

© Moritz

In der Zwischenzeit wurde durch eine tschechische Seilschaft vom 2. Ring eine Erstbegehung an zwei weiteren Ringen vorbei gerade z.G. durchgeführt (Clubhouse IXb).