Vorderer Hirschgrundturm
Malle, VIIc
Eine Glosse, kein BerichtJahrzehnte dauerte es, ehe diese prachtvolle Wand beklettert wurde. Wolfgang Glaser gelang es die Wand in ihren
Randbereichen zu durchsteigen. Das Risssystem im unteren Teil und auch der glatte Ausstieg blieben ihm durch die schier
unüberwindlichen Schwierigkeiten verwehrt. Aber eine neue Generation wuchs heran und mit ihr das klettertechnische Können.
Ein gewisser A. scheiterte beim Versuch oben gerade raus zu klettern noch Ende des 20. Jahrhundert oberhalb einer kleinen
Sanduhr. Das Risssystem unten blieb ihm, mangels einschlägiger Risserfahrung versagt. Aber im Jahr 2006 war es soweit. Ein
unerschrockenes Bergbaby wagte den entscheidenden Schritt.
Nach erfolgreicher Durchsteigung des Testpieces "Nordriss" am gleichen Fels, stieg er von unten direkt in die Sonnige Wand
ein. Nach Einwerfen eines Dutzend Schlingen, gelang ihm die Durchsteigung des Risssystemes und der Wand zum 2. Ring der
Sonnigen Wand. Oberhalb dieses Ringes und der nachfolgenden großen Sanduhr, kam er an die Stelle, wo A. noch schmählichst
scheiterte. Dem Bergbaby gelang, wo vorher alle scheiterten. Nur mit der dünnen Sanduhr gesichert schaffte er den glatten
Ausstieg aus der Wand. A. nun am schlappen Ende des Seiles verlangte an dieser Stelle einen Ring. Der wurde vom später
nachfolgenden Bergfreund unter Verlust des Hammers gesetzt.
Ein weiteres Bergbaby konnte eine hart erkämpfte 7. Begehung punkten.
Einem Weg dieser Bedeutung wurde dann auch der passende Namen gegeben: "Malle".
© Alexander Marg, 2008